Harninkontinenz- und Senkungsbeschwerden

Der unwillkürliche Verlust von Urin oft gepaart mit einer Instabilität des Beckenbodens und dem folgenden Absenken der Beckenorgane ist eine in der Bevölkerung weit verbreitete Erkrankung. Deren Auftreten steigt altersabhängig auf einen Anteil bis zu 80 %.

Die Belastungsinkontinenz, für die ein Harnverlust beim Heben, Lachen und Husten typisch ist, macht von der betroffenen Altersgruppe etwa 60 % aus.

Bei der Drang- oder Urge-Inkontinenz können die Patientinnen bei häufigem Harndrang den Urin nicht halten, so dass die Blase sich unwillkürlich ohne erkennbaren Anlass entleert. Diese Form der Inkontinenz findet man in etwa 35 % der Betroffenen, zum Teil zusammen mit einer Belastungsinkontinenz.

Die verbleibenden 5 % machen unterschiedliche Ursachen aus, wie etwa neurologische Erkrankungen. Auch können gewisse Medikamente eine Harninkontinenz verursachen.

Eine exakte Unterscheidung der genannten Inkontinenzformen ist unbedingt erforderlich, da sie unterschiedliche Behandlungen bedingen. Hierzu bedarf es einer langjährigen Erfahrung im Umgang mit betroffenen Patientinnen und den möglichen Therapieansätzen.

Als langjähriges Mitglied der AGUB (Arbeitsgemeinschaft für Urogynäkologie und Beckenbodenrekonstruktion) setze ich mich seit mehr als 25 Jahren intensiv mit den genannten Krankheitsbildern auseinander. Eine sehr große Anzahl an zufriedenen Patientinnen bezeugt den Erfolg meiner Anstrengungen.

Neben der klinischen Beurteilung der Beschwerden kann ich auch durch eine apparative Untersuchung die Zuordnung einer Patientin in eine der genannten Inkontinenzgruppen objektivieren. Bei der schmerzfreien urodynamischen Messung wird die Blasenfunktion dokumentiert und krankhafte Veränderungen etwa der Nerven oder Muskeln können unterschieden werden.

Durch konservative und operative Behandlungen kann der größte Anteil der betroffenen Frauen geheilt oder der meist sehr belastende Zustand deutlich gebessert werden.

Sollte eine operative Therapie erforderlich sein, so führe ich diese in der Berglandklinik Lüdenscheid durch.

Beckenbodenerkrankungen

Hierzu gehören die Senkung des Beckenbodens, Vorfall der Gebärmutter und Harninkontinenztherapie. Diese Erkrankungen sind sehr verbreitet. So findet man prozentual zur weiblichen Gesamtbevölkerung in Deutschland etwa den Anteil an Betroffenen, den das jeweilige Alter angibt beginnend mit dem 40. Lebensjahr. Insbesondere der Harnverlust führt dazu, dass sich die erkrankten Frauen aus Scham oder Furcht aus ihrem sozialen Umfeld zurückziehen. Nur jede fünfte wendet sich mit ihrem Problem an einen Arzt, obwohl heute durch moderne Diagnostik- und Therapieverfahren ein Großteil der Patientinnen von Ihrer Last befreit werden kann.

Nach einer individuell abgestimmten Diagnostik in meiner Praxis, häufig um unter Einbeziehung von ebenfalls hierin erfahrenen Urologen, kann eine auf Sie abgestimmte Therapie durchgeführt werden. Gerade dieses Zusammenwirken von außerordentlich hoher Erfahrung, einer Durchführung von eventuell notwendigen Operationen durch mich als hierin speziell ausgebildetem Operateur und einer einfühlsamen, kompetenten Weiterbetreuung der Patientinnen haben eine überdurchschnittliche Verbesserung der Lebenssituation der Betroffenen zur Folge.

Diagnostik

Eine differenzierte Diagnostik ist sowohl für die Harninkontinenzbehandlung, als auch für die Rekonstruktion des Beckenbodens bei Senkungsbeschwerden (Deszensus/Prolaps) eine zwingende Voraussetzung. So gibt es vielfältige Ursachen, die zu den jeweiligen Symptomen führen und jede für sich eine andere Therapie erfordert. Führend ist in diesem Zusammenhang die klinische Untersuchung durch einen in der Behandlung der Harninkontinenz und des Deszensus erfahrenen Arzt. Zur Differenzierung der Harninkontinenz ist zudem eine Funktionsdiagnostik der Blase und Harnröhre (urodynamische Messung) erforderlich, welche in meiner Praxis durchgeführt werden kann.

Operative Therapie

Unsere Spezialisten für speziell diese Erkrankungen beherrschen alle klassischen zur Behandlung der Harninkontinenz geeigneten und erprobten Operationen. Gleiches gilt für die Eingriffe, bei denen eine Rekonstruktion des Beckenbodens zur Beseitigung eines Deszensus oder Vorfalls der Scheide bzw. der Gebärmutter erfolgt.

Selbstverständlich bin ich auch in der Anwendung der im letzten Jahrzehnt entwickelten künstlichen Netze und Bänder ausgebildet und führe diese Operationen bei gegebener Indikation häufig mit gutem Erfolg und wenigen Nebenwirkungen durch.

In besonders gelagerten Fällen führe ich auch sogenannte Infiltrationsbehandlungen durch. Hierzu gehören die Applikation von Bulkamid in die Harnröhre oder Botulinustoxin in die Blasenschleimhaut.

Durch die Möglichkeit einer örtlichen Betäubung können auch Patientinnen bis ins hohe Alter (über 90 Jahre) oder Patientinnen mit anderen Erkrankungen operativ mit sehr guten Ergebnissen versorgt werden.

Konservative Therapie

Hierzu gehört insbesondere eine Übungsbehandlung zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur. Entsprechende Kurse werden in dem der Berglandklinik angeschlossenen „Zentrum für Frauen“ angeboten. In meiner Praxis werden zudem Pessare (Scheidenringe, Würfel etc.) appliziert, falls erforderlich. Mechanische Behandlungsformen (Biofeedback, Elektrostimulation etc.) werden dort ebenfalls vermittelt.

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